ego

Dienstag, 11. November 2008

Warten nervt - oder: Gut, dass noch Zeit ist

In einer Woche ist alles geschafft. Alles? Schöne Illusion. Der P-Day liegt dann aber erst mal hinter mir, so oder so.

Täglich gehen die, die mir in dieser Zeit wichtig geworden sind, den gleichen Weg. Schaffen es und lassen doch nicht alles hinter sich. Morgens stehe ich auf und denke an sie. Bin manchmal sogar richtig aufgeregt.

Irgendwann sind sie dann fertig und mir wird berichtet, dass alles wie in einem Nebel vorbeigezogen sei. So wird es also sein, nächsten Dienstag. Es sei denn, es passiert eine Katastrophe (ach ja, großes Wort, es ist eben alles relativ), und die dazu passende Metapher entspräche eher dem Wortfeld 'Feuer' als 'Nebel'.

Solche Alpträume plagen einen manchmal. Vorher.

Dienstag, 27. Mai 2008

Das ist neu

Manchmal werde ich gefragt, warum es zu diesem Wechsel kam – vom vermeintlich spannenden Journalistinnen-Beruf zur Lehramtsanwärterin. Die letzten stabilen Wochen machen es einfacher zu antworten. Wenn meine neue Arbeit gelingt, dann ist sie immer sinnstiftend, über das Egozentrum hinaus.

Natürlich ist auch guter Journalismus wichtig – doch objektiv waren die Jobs selten geeignet, dieses Kriterium zu erfüllen. Und subjektiv wollte sich das notwendige Selbstbewusstsein einfach nicht entwickeln, meine Arbeit gehalt- und sinnvoll zu finden.

Das ist jetzt anders. Und das ist neu.

Dienstag, 20. Mai 2008

Chronistinnenpflicht

Damit's kein Monatsbuch wird und ich später noch nachvollziehen kann, wann was war: Die zweite Staatsarbeit ist fertig, die Müdigkeit groß. Keine Ahnung, woher die Motivation kam, sich wieder so intensiv da hineinzustürzen. Ein Exemplar fürs Prüfungsamt (bzw. die Gutachter/innen), eines als Andenken für mich. Das kann doch eigentlich nicht ausreichen als Ziel. Oder ist es vielleicht die Autorität des Verschriftlichen-Müssens, die zu besonderer gedanklicher Klarheit führt?

Glaube ich nicht, jedenfalls nicht in diesem Fall. Das Thema war zwar meins, weshalb das Verschriftlichen angesichts der anstrengenden Umstände manchmal fast vergnüglich anmutete. Aber das, was ich beschrieben habe, wäre ohne diese Arbeit nicht anders oder schlechter verlaufen. Deshalb...

Wahrscheinlich lese ich mich gerne. Erklärt dann auch den Drang zum Bloggen.

Dienstag, 22. April 2008

Prinzip Springprozession

Nein, es ist kein Marathon, es ist eine Springprozession. Zwei Schritte vor, einer zurück. Eine Marathon-Springprozession vielleicht. Sie dauert ja schon eine Weile

Zwei gute Tage und die LA denkt: Wow, hast doch was gelernt, schaffst doch viel besser den Transfer deiner ganzen theoretischen Päckchen in die Praxis, bewahrst auch mal Ruhe, wenn es schwierig scheint. Dann folgen die schlechten Tage auf dem Fuße. Garantiert.

Es sind dieselben Kinder, die gleichen Zeitpunkte im Wochenverlauf, es ist die – nach eigenem Ermessen – selbe Qualität (ein relativer Begriff!) der Planung und Vorbereitung. Aber X hat einen schlechten Tag und Y springt dauernd durch die Klasse und Z klebt sich Papierschnipsel auf die Augenlider, was ich ja gar nicht weiter erwähnenswert fände, wenn es nicht die Aufmerksamkeit der Gruppe vom Arbeiten abziehen würde, wenn nicht weitere Kommentare, Gelächter, neue Bewegung unweigerlich folgten. Wie kleine Wellen schwappen dann immer neue Turbulenzen durchs Klassenzimmer.

Z stiehlt mir die Show – und X und Y auch. Ist die „Show“ das Problem? Ja, ist sie - auch. Aber wo ist die Alternative, wenn classroom hopping mit isoliertem Fachunterricht den Alltag bestimmt? 40 Minuten netto sind das pro Einheit (wenn es gut geht). Irgendeine Art des gemeinsamen Einstiegs muss sein, irgendeine Art der Verständigung auf das Was und das Wie unserer Arbeit. Das gelingt mal gut, mal weniger gut, siehe oben.

Die Formel, wie das eine mit dem anderen zusammenhängt, ist mir auch nach 14 Monaten Referendariat noch unklar. Vorerst bleibt als Erklärung nur: das Prinzip Springprozession.

P.S. Bewegungsrichtung heute: anderthalb Schritte vor. Gestern: einer zurück.

Samstag, 12. April 2008

Marathon

Ein Wochenende vorm Computer, bis Samstagnacht.

Ist das nötig? Ist es das wert?

Ich habe es aufgegeben, nach Antworten zu suchen, die nicht zu finden sind. Nicht jetzt und hier jedenfalls. Vielleicht am Ende des Jahres.

Ein Wochenende vorm Computer, es hat schon schlimmere gegeben.

Bevor es Montag wird, muss die London-Reihe stehen (darin: ein Unterrichtsbesuch, der siebte von 10). Danach geht es weiter mit der Staatsarbeit. Und dem ganz normalen Unterricht. Fast hätte ich ihn vergessen. Meine Mentorin schreibt, dass meine Planungen dafür "ok" seien - "unter den Bedingungen". So schlecht fand ich sie jetzt auch nicht... Mal sehen, wie sie sich in der Praxis machen.

Marathontage. Nächstes Jahr möchte ich sie laufend verbringen, nicht vorm Computer sitzend.

Mittwoch, 19. März 2008

Noch jemand so doof?

Hallo, ist da draußen jemand, der (oder die) genauso doof ist wie ich?
Würde mich ungemein beruhigen.

Doof ist: Wie das Kaninchen auf die Schlange namens Die-Zeit-ist-zu-knapp zu starren und dann zwei Tage, zwei wertvolle, wunderbare Ferientage!, zu vergeuden.

Komme nur Millimeter weiter, völlig unstrukturiert. Schaffe es nicht, das Material, das ich habe, sinnvoll zu verarbeiten.

Doof wie ein Schaf werde ich weitere wertvolle, wunderbar sein könnende Ferientage verschwenden. (Und tu wahrscheinlich allen Schafen unrecht.)

Mittwoch, 20. Februar 2008

janusköpfig

Auf der einen Seite:

Seit drei Tagen keine tief frustrierenden Erlebnisse. Das Eine oder Andere klappt sogar. Die Förder-Kinder konnten am Montag Wörter hüpfen, was ihnen Spaß zu machen schien, sie aber auch didaktisch sinnvoll beschäftigte: Noch nie hat J., die sonst nur herumzappelt, in meinem Beisein so viel und erfolgreich gelesen, wie in dieser 5. Stunde. Und geschrieben haben sie alle, in einem 3x3-Buchstabenfeld aus Kreide.

Durchweg schön - ganz wider Erwarten - entwickelt sich auch das Projekt "Tanzen wie die Ritter", das ich mit einigen Viertklässlern durchführe. Wir arbeiten konzentriert und mit Freude, und wir haben ein kleines, vorzeigbares Produkt.

Auf der anderen Seite:

Meistens erleide ich das Referendariat. Und immer wieder diese Fragen:

Ist das Leiden nun ein Symptom
1. meiner Nicht-Geeignetheit für den Lehrerinnen-Beruf?
2. der defizitären Konzeption von Lehrerbildung?
3. für die besondere Situation an meinem Seminar, meiner Schule?

Die vierte Frage: Werde ich eine Antwort finden, in diesen zwei Jahren?

Die fünfte: Möchte ich sie hören?

Sonntag, 17. Februar 2008

Alles auf Anfang

Nach einem fürchterlichen Wochenende kommt doch von irgendwoher wieder die Kraft, es erneut anzugehen. Tasche und Materialkiste sind gepackt, das Programm der Schulwoche ist klar. Hoffend und bangend gehe ich wieder auf Anfang.

Sonntag, 10. Februar 2008

Resilienz...

... oder Regeneration? (Fremdwörter kann ich.)

Das Wochenende hat gut getan. Zwischen Samstagmorgen, an dem ich Laufen fuhr, aber zunächst mehr als eine halbe Stunde bewegungsunfähig im Autositz klebte, um dann doch von irgendwoher den Ruck zum Aufbruch zu holen, bis jetzt, Sonntagabend, liegen jede Menge Stimmungsgrade.

Die ersten vier Stunden der neuen Schulwoche werden zur Nagelprobe. Größte Herausforderung: Deutsch-Förderunterricht mit 12 (!) Zweitklässlern. Auch daran lässt sich hervorragend scheitern...

Soundtrack




Beth Gibbons & Rustin Man
Out of Season


Adele
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